Franziska Faßbenders Vater ist Handwerker. Eigens etwas schaffen und am Ende ein Produkt in den Händen halten – das wollte auch Franziska. Auch wenn sie ihr Produkt nicht in den Händen halten kann, so steht am Ende ein Ergebnis; konkreter: ein Gebäude. Denn Franziska ist Architekturabsolventin.
„Mich fasziniert es, wie man ein Gebäude vom Entwurf bis hin zur Ausführung begleitet und wachsen sieht“, fasst Franziska zusammen, was sie an ihrem Beruf fasziniert. Ihr Architekturstudium absolvierte sie von 2014 bis 2020 am Fachbereich Architektur der FH Aachen. In ihrer Masterarbeit „Vertical Green“ plante sie ein Gebäude, dessen begrünte Fassade die Luft reinigt und als Wind- und Sonnenschutz dient. Die Idee, Natur und Umwelt bei der Planung eines Gebäudes einzubeziehen, kam ihr in ihrem Auslandssemester an der Universidad Técnica Federico Santa María in Valparaíso (Chile). Hier lernte sie, wie die unterschiedlichen klimatischen Bedingungen in Chile die Bauweise vor Ort beeinflussen.
Ich finde es cool, wenn man etwas macht, bei dem man sichtbare Ergebnisse hat. Das erfüllt mich.
Heute arbeitet Franziska als Projektmanagerin im Brainergy Park in Jülich – einem Gewerbepark, der als Reallabor zur Erforschung nachhaltiger Energien und Technologien dient. Hier sollen ideale Bedingungen für innovative Start-ups geschaffen werden. Im Zentrum des Areals wird innerhalb von fünf Jahren das architektonische Herzstück des Parks entstehen – der sogenannte Brainergy Hub ist ein Gebäude, in dem sich alle Akteurinnen und Akteureaustauschen und vernetzen können. Das Gebäude soll die Eigenschaften des Parks architektonisch widerspiegeln. Die Suche nach dem passenden Architekturbüro koordiniert Franziska im Rahmen eines Wettbewerbs.
Koordiniert und organisiert hat Franziska auch schon an der FH. Als Hilfskraft arbeitete sie am Fachbereich. Und auch der enge Kontakt mit Unternehmen ist ihr nicht fremd, denn Franziska war zweimal Stipendiatin der FH Aachen. Das einjährige Stipendium setzt sich aus einer finanziellen Förderung in Höhe von 300 Euro monatlich sowie einer ideellen Förderung zusammen. Jede Stipendiatin und jeder Stipendiat wird einem fördernden Unternehmen zugeteilt, welches das Stipendium des Studierenden zur Hälfte finanziert. Die andere Hälfte stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Deutschlandstipendiums. Darüber hinaus pflegen die Studierenden nicht nur einen engen Austausch zu „ihrem“ Förderer – in Franziskas Fall der Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen und dem Bauunternehmen nesseler bau gmbh –, sondern besuchen auch weitere regionale Unternehmen. „Einerseits ist es die finanzielle Unterstützung und die damit verbundene Verbesserung der Studienbedingungen, die im Stipendienprogramm elementar ist. Andererseits steht aber auch die Vernetzung mit der regionalen Wirtschaft im Fokus. So zählen wir mittlerweile über 50 Unternehmen und Stiftungen, die als enge und zuverlässige Partner der Hochschule insgesamt über 100 Stipendien vergeben“, so Carolina Getto, die Leiterin der Stabsstelle Alumnimanagement und Fundraising, in der das Programm koordiniert und die Stipendien akquiriert werden. Franziska sagt über das Stipendium: „Es hat mir nicht nur finanzielle Sorgenfreiheit verschafft, sondern auch interessante Einblicke in Unternehmen, die ich neu kennenlernen durfte.“
Wir zählen mittlerweile über 50 Unternehmen und Stiftungen, die als enge und zuverlässige Partner der Hochschule insgesamt über 100 Stipendien vergeben.
Nach dem Architekturstudium, zwei Stipendien und einem Auslandsaufenthalt in Chile ist die FH-Absolventin im Berufsleben angekommen. Ihrem Motto bleibt sie treu: „Ich finde es cool, wenn man etwas macht, bei dem man sichtbare Ergebnisse hat. Das erfüllt mich“, sagt Franziska Faßbender.
Bildreferenzen:
FH Aachen I Arnd Gottschalk