Mit einem Schlag kommt die Wissenschaft in der rauen Wirklichkeit an und ein Drehbuch könnte die Szene nicht besser beschreiben. Paff. Die Lichter gehen aus. Beamer, Computer, Lautsprecheranlage – nichts funktioniert mehr. Stromausfall. Blackout.
Die Geschichte vom guten und vom bösen Hacker
Mehr als 500 Leute waren an diesem Abend im Jahr 2017 ins FH-Hauptgebäude geströmt, um an der Veranstaltung mit dem österreichischen Autor Marc Elsberg teilzunehmen, dessen Buch „Blackout – Morgen ist es zu spät“ das Szenario eines Zusammenbruchs der Energieversorgung infolge eines Hackerangriffs beschreibt. Elsbergs Besuch war der Höhepunkt einer gemeinsamen Aktion von FH Aachen und der Wochenzeitschrift „Die Zeit“. Die FH hatte als eine von zehn Hochschulen den Wettbewerb „Eine Uni – ein Buch“ gewonnen und stellte ein ganzes Jahr unter das Motto des Elsberg-Romans „Blackout“.
Marc Elsberg kam an die FH, um sein Buch vorzustellen und von seinen Recherchen zu erzählen, aber auch, um mit Forscherinnen und Forschern der Hochschule zu diskutieren, welche Gefahren es für die öffentliche Infrastruktur gibt. „Blackout“ ist Fiktion – aber das Szenario hat einen ernsten Hintergrund. Werden die Stromnetze lahmgelegt, bricht das öffentliche Leben zusammen. Es passt ins Bild, dass es während der Veranstaltung einen realen Blackout gab – der allerdings nicht durch eine Cyberattacke, sondern durch einen technischen Fehler hervorgerufen wurde und schnell wieder behoben war.
Zu verhindern, dass Hackern ein realer Angriff auf unser Stromnetz gelingt, ist die Aufgabe von IT-Sicherheits-Fachleuten wie Prof. Dr. Marko Schuba. Gemeinsam mit Hans Höfken und seinen Kolleginnen und Kollegen aus dem Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik bildet er die IT-Security-Elite von morgen aus. Im Rahmen des Blackout-Jahres erarbeitete er mit einem studentischen Team ein Projekt, um das Bewusstsein für Cybersicherheit zu fördern. Dazu sollte das Team der FH Aachen eine Firma hacken und einen kontrollierten Blackout verursachen. „Das Unternehmen hat sich natürlich freiwillig für diesen Versuch gemeldet und weiß Bescheid“, erklärte Prof. Schuba das Vorhaben bei der Podiumsdiskussion mit Rektor Prof. Marcus Baumann und Autor Marc Elsberg.
Es sind besonders die praxisnahen Erfahrungen aus Projekten wie Blackout, die unsere Studierenden ideal auf ihre kommenden Aufgaben im Beruf und für die Gesellschaft vorbereiten.
Konkretes Ziel des Tests war die Manipulation der Haussteuerung der Firma. Das Aachener Unternehmen erstellt Software für energiewirtschaftliche Prozesse und arbeitet somit in einem hochsensiblen und sicherheitsrelevanten Bereich. Über einen Wartungsrechner verschafften sich die Studierenden von Prof. Schuba Zugang in die Haussteuerung, über die Komponenten wie Licht, Heizung, Schließ- und Alarmanlage des Firmengebäudes gesteuert werden. Am Ende des Tests zog Prof. Schuba Bilanz: „Es sind besonders die praxisnahen Erfahrungen aus Projekten wie Blackout, die unsere Studierenden ideal auf ihre kommenden Aufgaben im Beruf und für die Gesellschaft vorbereiten.“
Bewerbungsvideo für den Wettbewerb "Eine Uni - ein Buch"
Bildreferenzen:
FH Aachen I Arnd Gottschalk
FH Aachen I Thilo Vogel