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"Wir gewinnen alle"

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Prof. Dr. Angelika Merschenz-Quack, Campus-Sprecherin der FH in Jülich, sitzt im Sommer 2010 in ihrem Büro im neuen Gebäude am Campus Jülich. „Ich habe so gekämpft für den Neubau, ich weine dem alten Kasten keine Träne nach“, sagt sie. Im Winter war es zu kalt, im Sommer zu warm; die Energiekosten waren zu hoch, die Räume zu klein, die Ausstattung zu schlecht. „Wir gewinnen alle“, betont sie, „wir sind jetzt top ausgestattet.“

Der Campus Jülich ist das größte Bauprojekt, das es je an der FH Aachen gegeben hat. 87 Millionen Euro haben Bund und Land investiert, insgesamt sind in drei Jahren Bauzeit 23 000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche entstanden. Drei Fachbereiche finden in dem Neubau ihre Heimat: Chemie und Biotechnologie, Medizintechnik und Technomathematik sowie Energietechnik. Am 3. November 2010 wird der neue Campus Jülich eröffnet. Svenja Schulze, Innovationsministerin des Landes NRW, betont: „Was hier am Campus Jülich geleistet wird, gibt Antwort auf zahlreiche Zukunftsfragen, besonders im Bereich der Energie- und Umweltforschung.“

40 Jahre lang waren Studierende und Forschende im Gebäudekomplex am Ginsterweg untergebracht, dem „alten Kasten“, der bei vielen sehr beliebt war. Als die Landesregierung Ende der 1960er-Jahre begann, die Ingenieur- und Werkschulen in Fachhochschulen zu bündeln und damit aufzuwerten, strebte die Staatliche Ingenieurschule für Maschinenwesen Jülich die Gründung einer eigenen FH in der Stadt an. Diese Anstrengungen waren nicht von Erfolg gekrönt, ebenso wenig wie der Versuch, die Bezeichnung Jülich im Namen der neuen regionalen Fachhochschule zu verankern. So nahm die FH Aachen mit den Abteilungen Aachen und Jülich am 1. August 1971 ihren Betrieb auf. Der erste Leiter der Abteilung Jülich war Prof. Dr. Heinrich Mußmann, nach dem die Straße benannt ist, an der der neue Campus liegt.

Prof. Hermann Josef Buchkremer

Die Geschichte des Campus Jülich ist untrennbar verbunden mit den Menschen, die ihn geprägt haben. Neben Prof. Mußmann ist vor allem Prof. Hermann Josef Buchkremer zu nennen, der die Jülicher Abteilung als Abteilungssprecher in den 1980er-Jahren vor der Schließung bewahrte und als Rektor in den 1990ern die Weichen für den Neubau des Campus stellte. Sein Nachfolger als Abteilungssprecher, Prof. Dr. Michael Meliß, setzte mit der Orientierung hin zu erneuerbaren Energien ein deutliches Zeichen.

Bild- und Videoreferenzen:

Thilo Vogel (Titel), Fabian Nawrath

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