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"Da weiß man einfach, was Sache ist"

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Er hat sich dem Bauwesen wie kein Zweiter verschrieben. „Ich werd Baumensch“ – diesen Satz hörte man schon in Kindertagen von Hubert Schlun. Als Sohn des Bauunternehmers Lambert Schlun, Gründer des Bauunternehmens Schlun GmbH & Co. KG, stand der Berufsweg schon früh fest. Nach der Maurerlehre führte dieser Weg zunächst 1957 an die Staatliche Ingenieurschule für Bauwesen, die später in die beiden Fachbereiche Architektur und Bauingenieurwesen der heutigen FH Aachen überging. Als Schüler „vom Blücherplatz“, wie die Ingenieurschule aufgrund ihres Standortes in der Aachener Innenstadt von allen genannt wurde, startete er mit 30 Kommilitonen und einer Kommilitonin in das Studium.

Das Studium von damals

Damals sah ein Studium natürlich noch anders aus als heute. „Computer gab es nicht. Wir haben alles per Hand mit Rechenschiebern berechnet, heute kaum vorstellbar“, schmunzelt Schlun. Ein fester Stundenplan und jeweils zwei Klausuren pro Semester und Fach standen auf dem Studienprogramm. Der feste Klassenverbund schweißte die damaligen Studierenden fest zusammen. „Das war eine sehr schöne Zeit und der Kontakt besteht bis heute“, erzählt Hubert Schlun, der die Staatliche Ingenieurschule 1960 mit der Hochschulreife in der Regelstudienzeit von fünf Semestern abschloss.

Hubert Schlun im Porträt
Hubert Schlun übernahm 1962 mit 23 Jahren das Bauunternehmen seines Vaters.

„Computer gab es nicht. Wir haben alles per Hand mit Rechenschiebern berechnet, heute kaum vorstellbar."

Hubert Schlun, FH-Absolvent und ehemaliger Bauunternehmer

Fünf Fachschulen bilden sich zur Fachhochschule

Erst 1971 entstand die FH Aachen aus insgesamt fünf Fachschulen: Die Staatliche Ingenieurschulen für Textilwesen, für Bauwesen, für Maschinenwesen in Aachen und in Jülich sowie die Werkkunstschule gingen in die heutige Hochschule auf. So brachten die Fachschulen ihre Erfahrungen aus teilweise über 70 Jahren mit in die FH Aachen.

Eine tiefe Verbundenheit zur FH Aachen

Als ehemaliger FH-Absolvent und langjähriger Bauunternehmer des väterlichen Betriebes fühlt Hubert Schlun sich damals wie heute der Ingenieurschule und damit auch der FH Aachen sehr verbunden. Kein Wunder also, dass auch zwei seiner Söhne an der FH Aachen Bauingenieurwesen studiert haben: Björn Schlun leitet heute den Betrieb mit seinem Bruder Dirk, der jüngste Sohn Nico entschied sich nach dem abgeschlossenen Masterstudiengang International Business an der Maastricht University ebenfalls dafür, in die Fußstapfen des Vaters zu treten und Bauingenieur zu werden. Vor allem die praxisnahe Ausbildung sieht Hubert Schlun an der FH als großen Vorteil. Er hat schon immer auf den Nachwuchs gesetzt, Lehrlinge wurden möglichst direkt übernommen, Praktikantinnen und Praktikanten angelernt und Studierende der FH Aachen eingestellt. Der heute 81-Jährige formuliert es in seiner rheinischen, direkten Art so: „Da weiß man einfach, was Sache ist.“

Bildreferenzen:

Schlun GmbH & Co. KG

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