Eine große Bühne für die FH
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Eine große Bühne für die FH

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Es ist eng. Zehn Studierende sitzen, liegen, kauern in einer überdimensionalen Regalwand; sie stricken, saugen Staub, lesen oder gießen Blumen. Die Botschaft ist klar – der Raum für Studierende ist knapp.

In den frühen 2010er-Jahren macht die gemeinsame „Extraraum“-Kampagne der Stadt Aachen und der örtlichen Hochschulen auf die angespannte Wohnungssituation aufmerksam. Studierende des Fachbereichs Gestaltung der FH Aachen setzen unter Leitung von Professor Christoph M. Scheller die Initiative in Szene, bringen sie ins Stadtbild und sorgen für eine große öffentliche Aufmerksamkeit. Auf diese Weise sollen Investorinnen und Investoren gewonnen und Privatleute animiert werden, Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Die Initiative zeigt Erfolg: Der befürchtete Engpass infolge des doppelten Abiturjahrgangs und des Wegfalls der Wehrpflicht bleibt aus; trotz steigender Studierendenzahlen bleibt Wohnraum in Aachen bezahlbar.

Streben nach innovativen Designlösungen

Mit dem „Extraraum“-Projekt führt der Fachbereich eine lange Tradition fort: Im Mittelpunkt der Arbeit steht das gemeinsame Streben nach innovativen Designlösungen, die sich am Puls der Zeit bewegen und in engem Bezug zu gesellschaftlichen Fragen stehen. Ein prominenter Vertreter dieses Ansatzes war der Architekt Rudolf Schwarz, der in den Jahren 1927 bis 1934 als Direktor der Aachener Handwerker- und Kunstgewerbeschule vorstand, einer Vorgängerinstitution des Fachbereichs Gestaltung. Der Sinn und die Aufgabe einer solchen Werkschule – oder Werkhütte – ist, sich für „das Gebiet, die Stadt oder Landschaft, in dem die Schule liegt, mit all seinen Menschen, Werken, Möglichkeiten und Aufgaben in einem höchsten und wahrhaft freien Sinne verantwortlich zu fühlen, und daß sie dieses alles als ihren Auftrag ansähe“, schreibt er in seinem Werk „Über die Verfassung einer Werkschule“.

In der Gegenwart verfolgt die FH mehr denn je das Ziel, ihr Profil als Ort des Wissens und des Austauschs zu schärfen – über die Grenzen der Fachdisziplinen hinweg, in die Dreiländerregion hinein. Die „Extraraum“-Kampagne ist ein gutes Beispiel. NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze nimmt bei ihrem Besuch am Fachbereich Gestaltung nicht nur Platz im Wohnregal, sie lobt die Aktion in den höchsten Tönen: „Eine Initiative wie ‚Extraraum‘ ist Gold wert“, sagt sie.

Bild- und Videoreferenzen:

Andreas Herrmann

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