Eine Erfolgsgeschichte auf allen Ebenen

Der ganze Saal ist voller junger Menschen. Jeder einzelne Platz ist belegt. Vorfreude liegt in der Luft als Prof. Dr. Norbert Janz, damaliger Prorektor für Studium und Lehre an der FH Aachen, zum Mikrofon greift: „Wir alle zusammen betreten hier heute mit dem Startschuss zum nullten Semester absolutes Neuland“. Mit diesen Worten beginnt im Frühjahr 2015 eine deutschlandweit einzigartige Kooperation zwischen RWTH Aachen und FH Aachen.

Ausgetüftelt hat Prof. Janz diese Kooperation gemeinsam mit seinem Kollegen Prof. Dr. Aloys Krieg, Prorektor für Lehre an der RWTH. Herausgekommen ist das Projekt „Guter Studienstart im Ingenieurbereich“, das bis heute Bestand hat und vom Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert wurde, ehe es der heutige Prorektor für Studium und Lehre der FH, Prof. Dr. Josef Rosenkranz, gemeinsam mit Prof. Krieg verstetigte und erweiterte.

Die Kooperation gibt angehenden Studierenden die Möglichkeit, sich an beiden Hochschulen einzuschreiben und erst nach einem Semester zu entscheiden, an welcher Hochschule und welches Studienfach sie studieren möchten. „Es ist sozusagen ein Schnuppersemester“, erklärt Vera Richert, Projektmanagerin auf FH-Seite. „Die angehenden Studierenden bekommen die Möglichkeit, sich umfassend über die Studiengänge in den Bereichen Elektrotechnik, Maschinenbau und Mechatronik, Luft- und Raumfahrttechnik sowie Bauingenieurwesen zu informieren.“ Mit einem individuellen Stundenplan, gespickt mit Pflicht- und Wahlkursen, erhalten sie Einblicke in die Studiengänge an beiden Hochschulen. Dabei lernen sie die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der jeweiligen Fachbereiche und Fakultäten kennen, bilden Lerngruppen und bekommen Mentorinnen und Mentoren an die Seite gestellt, um sich im Hochschulalltag zurechtzufinden.

Da das sogenannte „nullte Semester“ der Orientierung dient, wird es nicht auf das Semesterkonto angerechnet und bestandene Prüfungen anerkannt, wenn sich die Teilnehmenden im kommenden Wintersemester regulär an RWTH oder FH einschreiben. „Das vorzubereiten, zu organisieren und am Ende durchzuführen, war und ist ein enormer Kraft- und Willensakt der Beteiligten auf beiden Seiten“, erinnert sich Richert an die Anfangszeit der Kooperation. „Die wirklich tolle Zusammenarbeit der Kolleginnen und Kollegen in beiden Hochschulen ermöglicht vielen jungen Menschen einen einfacheren und gestärkten Start in ihr Studium.“