Ralf-Richard Kenter ist Parkdirektor des Freizeitparks Phantasialand und verantwortet dort das Standortsicherungsverfahren, die Sicherheit und die nicht werbliche Öffentlichkeitsarbeit. „Achterbahnen sind für einen Ingenieur natürlich technisch höchst spannend. Ich bin aber nicht derjenige, der sie viel fährt“, sagt Kenter gleich vorweg. Das macht sein Kollege Sebastian Jonas, der den Betrieb der Fahrattraktionen verantwortet – und, wie Kenter verrät, „leidenschaftlich gern auf den Anlagen unterwegs ist“.
Der Weg zum Phantasialand
Geprägt hat Kenter das Maschinenbaustudium am Fachbereich Energietechnik am Campus Jülich der FH Aachen. Der FH-Alumnus machte 1993 seinen Abschluss und heuerte dann beim Phantasialand in Brühl bei Köln an, einem der berühmtesten Freizeitparks Europas, wo auch schon sein Vater arbeitete. Die Geschäftsleitung erkannte das Potenzial des jungen Ingenieurs und machte ihm das Angebot, als Assistent anzufangen. Seine ersten großen Aufgaben lagen im Baubereich. Zum Beispiel die Gesamtprojektleitung der Fahr- und Showattraktion Mystery Castle, des bekannten, 65 Meter hohen Turms aus Stahlbeton, in dem die Fahrgäste zunächst senkrecht in die Luft katapultiert werden und anschließend im „freien Fall“ nach unten fahren.
Das grundlegende Verständnis für technische Zusammenhänge ist in Gesprächen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oder Vertreterinnen und Vertretern anderer Firmen oder Organisationen unentbehrlich. Wichtig waren zudem die Erfahrungen mit den individuell sehr unterschiedlichen Lehrmethoden der Professorinnen und Professoren.
Zwischen Studium und Beruf
In den 27 Jahren Betriebszugehörigkeit war er verantwortlich für verschiedene Neubauprojekte, die Marketingabteilung, die Gastronomie, den Einzelhandel und den Parkbetrieb insgesamt. Abgesehen von der technischen Sicherheit und dem Objektschutz sind seine Verantwortungsbereiche heute eher nach außen gerichtet; in politisch-administrative Themen. „Die Grenzen zwischen dem im Studium und dem im späteren Berufsleben erworbenen Wissen verschwimmen“, sagt Kenter. Doch er weiß, was aus seiner Studienzeit auch heute noch täglich von großem Nutzen für ihn ist: „Das grundlegende Verständnis für technische Zusammenhänge ist in Gesprächen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oder Vertreterinnen und Vertretern anderer Firmen oder Organisationen unentbehrlich. Wichtig waren zudem die Erfahrungen mit den individuell sehr unterschiedlichen Lehrmethoden der Professorinnen und Professoren.“
"Es gibt überall Technik."
Das Ingenieurstudium an der FH Aachen hat sich gelohnt, unterstreicht Ralf-Richard Kenter: „Es gibt überall Technik. Nicht nur in der Anlagentechnik der Fahrgeschäfte, sondern auch in den Shows, der Gastronomie, der Gebäude- und Sicherheitstechnik und vielem mehr. Funktioniert diese Technik nicht so, wie sie soll, bedeutet dies Einbußen im Erlebniswert für unsere Gäste oder zusätzlichen Aufwand für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“ Deshalb sagt Kenter auch: „Ein Ingenieurstudium hilft hier wie dort, sich in Aufgabenstellungen einzufinden, Ursachenforschung zu betreiben und Prozesse zu begleiten.“
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