Der Wächter über 1200 Jahre
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Der Wächter über 1200 Jahre

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Er ist das Wahrzeichen der Stadt: Der Aachener Dom zieht jährlich mehr als 1,2 Millionen Besucherinnen und Besucher in seinen Bann. Seit über 1200 Jahren ragt die Pfalzkapelle Karls des Großen über die Stadt. Ein so bedeutsames Bauwerk braucht viel Pflege – eine Arbeit, die Dombaumeister Helmut Maintz seit mehr als 35 Jahren mit Herz und Seele ausübt. Er kennt den Dom wie kein Zweiter. Der gebürtige Aachener schloss 1982 sein Bauingenieurstudium am Fachbereich Bauingenieurwesen an der FH Aachen mit dem Diplom ab. Nur wenige Jahre später holte ihn der damalige Dombaumeister im Zuge der Grundsanierung des Doms in die Dombauleitung, wo er bis heute geblieben ist.  Seine Hauptaufgabe: die Erhaltung und Pflege des Doms, des UNESCO-Weltkulturerbes. Eine große Ehre, aber auch eine Aufgabe, die mit einer riesigen Verantwortung verbunden ist.

„Die größte Herausforderung für uns ist es, dem Schaden möglichst einen Schritt voraus zu sein."

Helmut Maintz, Dombaumeister des Aachener Doms
Dombaumeister Helmut Maintz
Dombaumeister mit Herz und Seele: Helmut Maintz

Modernste Technik zur Erhaltung des alten Gemäuers

„Die größte Herausforderung für uns ist es, dem Schaden möglichst einen Schritt voraus zu sein“, erklärt Maintz. Doch wie bewältigt man die Pflege und Erhaltung eines so großen und jahrhundertealten Baus? Dabei hilft ihm und seinen Kolleginnen und Kollegen der Dombauhütte heute unter anderem modernste Technik. Prof. Dr. Peter Sparla sowie Hartmut Malecha und Sabine Heinen-Fuchs vom Fachbereich Bauingenieurwesen der FH Aachen haben mithilfe einer Drohne hochauflösende Bilder des Doms erstellt, aus denen ein genaues 3-D-Modell entstanden ist. Mit der 3-D-Dokumentation kann nach Jahrzehnten überprüft werden, ob sich einzelne filigrane Details durch Verwitterung verändert haben, zudem kann die dreidimensionale Dokumentation die üblichen Gipskopien einzelner Bauzierteile ersetzen.

Drohne über dem Aachener Dom
Die FH Aachen erstellt mithilfe einer Drohne hochauflösende Bilder.
Team der FH Aachen gemeinsam mit Helmut Maintz
Gelungene Kooperation: Dombaumeister Helmut Maintz (rechts) setzt Know-how der FH Aachen ein – zur Freude von Hartmut Malecha, Sabine Heinen-Fuchs, Prof. Dr. Peter Sparla und Dr. Roger Uhle (v.r.)

Darüber hinaus nutzt die Dombauhütte die so genannte Fotogrammetrie, bei der jeder Stein durch hochauflösende Fotos genau erfasst und vermessen wird. Mit Radar und Ultraschall lassen sich zusätzlich kleinste Fehlstellen und Risse erfassen. Auf diese Weise können das Material, das Baualter sowie die Schadensart und -intensität bestimmt werden. Ein großer Vorteil für den Dombaumeister, wenn man bedenkt, dass allein rund 32 Millionen Mosaiksteine auf 2500 Quadratmetern verbaut wurden.

Dombaumeister mit Herz und Seele

Das Leuchten in den Augen, wenn der große, robuste Mann über „seinen“ Dom erzählt, spricht Bände. Helmut Maintz liebt den Dom. Einer seiner vielen Lieblingsorte sei ganz oben, die Laterne auf dem Zentralbau, hoch über den Dächern Aachens. Von hier aus sieht man Turm und Chorhalle, aber auch Rathaus, Katschhof, Domsingschule. Das bunte Treiben der Stadt scheint ganz weit weg. „Wenn ich einfach mal meine Ruhe haben will, komme ich hierhin“, erzählt er. Das Einzige, das ihn hier stören könnte, wäre das Falkenpärchen, das seit Jahren hier oben nistet.

Blick vom Dach des Doms auf Aachen
Der Lieblingsort des Dombaumeisters - hoch über den Dächern Aachens.

"Wenn ich einfach mal meine Ruhe haben will, komme ich hierhin.“

Dombaumeister Helmut Maintz

Bildreferenzen:

FH Aachen | Fabian Nawrath (Titelbild)
FH Aachen | Fabian Nawrath
FH Aachen | Arnd Gottschalk
FH Aachen | Arnd Gottschalk
FH Aachen | Fabian Nawrath

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