Der leidige Streit ums liebe Geld
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Der leidige Streit ums liebe Geld

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400 Studierende haben sich zum FH-Standort Goethestraße aufgemacht (und weitere 200 zum Campus Jülich), um der damaligen NRW-Wissenschaftsministerin Hannelore Kraft im Januar 2004 die Meinung zu geigen. Der AStA spricht von „völliger Konzeptlosigkeit“ in Bezug auf die Hochschulfinanzierung, auf einem Plakat steht zu lesen: „Unsere Regierung spart die FH tot“.

Es ist eine der wesentlichen Umbruchphasen in der Geschichte der FH Aachen: Die Hochschule befindet sich mitten in der Umstellung von den alten Diplom- auf die neuen Bachelor- und Masterstudiengänge. Vor allem die ministerielle Vorgabe, dass die Bachelorangebote nur sechs Semester umfassen dürfen, bringt die Vertreterinnen und Vertreter der Hochschulen auf die Palme. Sie sehen vor allem Praxis- und Auslandssemester in Gefahr, sind diese doch schwerlich in einem drei Jahre umfassenden Curriculum unterzubringen.

Und dann ist da ja noch die Sache mit dem Geld: Befürchtet wird, dass bis zu 40 Professorenstellen abgebaut werden sollen. Die Ministerin versucht, die Befürchtungen zu entkräften: „Einen Einstellungsstopp, den gibt es nicht!“ Globalhaushalt, Kosten-Leistungs-Rechnung, später dann Studienbeiträge: Die Struktur der Hochschulfinanzierung wird in diesen Jahren gründlich durcheinandergewirbelt. Das neue Hochschulfreiheitsgesetz etwa, 2006 vom Landtag NRW beschlossen, räumt den Hochschulen nicht nur den Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts ein, sondern auch weitgehende Finanzautonomie. Diese Spielräume weiß die FH Aachen in den folgenden Jahren zu nutzen – eine der Grundlagen für den Aufschwung, den die Hochschule seitdem genommen hat.

Bild- und Videoreferenzen:

Jeanne Niermann

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